Viele wünschen sich ihn, nicht alle haben ihn von Natur aus: einen charmanten Augenaufschlag, bei dem die Wimpern richtig klimpern. Manchmal bietet selbst die beste Mascara keine Unterstützung, und auch die Wimpernzange hilft nicht. Wer keine professionelle Verlängerung mit Extensions buchen will, kann zu einem Wimpernserum greifen. Seit etwas mehr als zehn Jahren erfreuen sich die Wachstumshelfer wachsender Beliebtheit. Sie sollen innerhalb weniger Wochen für längere und dichtere Wimpern sorgen, und damit den Traum vom verführerischen Augenaufschlag wahr werden lassen.
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Ein bisschen Serum auftragen, und nach wenigen Wochen werden wie Wimpern voller und dichter – wie ist das möglich? Ein Wimpernserum kann auf zwei verschiedene Arten wirken: Mit einem wachstumsförderndem Prostaglandin-Derivat oder mit klassischen Pflegewirkstoffen wie Peptiden oder dem nicht mehr so geheimen Geheimtipp Rizinusöl.
Mit ersteren beginnt der große Boom um Wimpernseren. Prostaglandin-Derivate stammen aus der Augenheilkunde. Sie kommen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit grünem Star zum Einsatz. Prostaglandin-Derivate senken den Augeninnendruck. Doch im Laufe der Therapie fällt eine Nebenwirkung auf: Die Wimpern der behandelten Personen werden länger und dichter. Schnell werden Kosmetik- und Beauty-Experten darauf aufmerksam und entwickeln die ersten Produkte, die dies ausnutzen.
Durch die hormonähnlichen Stoffe wird vermutlich die Wachstumsphase der Wimpernhärchen verlängert, so dass mehr Follikel gleichzeitig und auch länger aktiv sind. Dadurch kann das Wimpernserum nicht nur für längere, sondern auch für dichtere Wimpern sorgen. Häufig bekommen sie auch einen attraktiven Schwung. Die Wirksamkeit gilt inzwischen als erwiesen. Bis zu vier Millimeter längere Wimpern sind möglich.
Einige Hersteller setzen inzwischen auf einen natürlichen Ersatz: Black Sea Rod Oil. Das Lipid wird aus einer Koralle gewonnen und hat eine ähnliche Struktur wie Prostaglandin.
Es gibt auch Alternativen: Pflegende Wimpernseren setzen zum Beispiel auf Wirkstoffe wie Panthenol, Biotin, Kollagen, Aminosäuren oder althergebrachtes Rizinusöl. Für diese Mittel gilt: Sie alle verstärken nicht das Wachstum selber, sondern sorgen dafür, dass die eigene Wimpern so gesund und kräftig wie möglich wachsen. Die Haarwurzeln werden mit Nährstoffen versorgt und die Härchen geschmeidiger.
Wie bei jedem Produkt, besonders wenn es an empfindlichen Stellen wie um die Augen zum Einsatz kommt, sollte Folgendes beachtet werden: Sind die Augen nach Anwendung gerötet, jucken oder anderweitig gereizt, sollte das Produkt nicht mehr genutzt werden. Besondere Vorsicht gilt auch bei Allergien.
Für ein Wimpernserum mit einem Prostaglandin-Derivat gilt zusätzlich, dass es nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit oder einer Chemotherapie benutzt werden sollte. Auch Minderjährigen wird von Wimpernseren mit diesen Wirkstoffen abgeraten. Durch das Serum kann sich außerdem die Iris verfärben.
Wer seinen Wimpern etwas Gutes tun will, kann sie abseits von einem Serum mit der richtigen Augenpflege unterstützen. Die empfindliche Haut um die Augen und am Lid wird mit einer Augencreme nachhaltig mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgt. Das macht sich auch an den Wimpern bemerkbar. Besonders anspruchsvolle Wimpern freuen sich über eine Wimpernkur oder Mascara mit Pflegestoffen.
- Prinzipiell sollte ein Wimpernserum immer abends vor dem Zubettgehen aufgetragen werden.
- Zuerst einmal sollte man abgeschminkt sein. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte diese auch ablegen.
- Das Wimpernserum wird am oberen und – falls gewünscht – am unteren Lidrand aufgetragen. Sollte etwas Serum ins Auge geraten, empfiehlt es sich, das Auge mit Wasser auszuspülen.
- Das Wimpernserum in Ruhe einwirken lassen.
In der Anfangszeit wird meist empfohlen, das Wimpernserum einmal am Tag anzuwenden. Nach sechs Wochen oder sobald die Wimpern die gewünschte Länge und Dichte erreicht haben, reicht es, das Serum alle zwei bis drei Tage aufzutragen.