So schön und stur wie die Gründerin der Marke
Grès Cabochard wurde 1959 lanciert und wird seitdem unverändert hergestellt. Das alleine reicht aus, um ihn zu einer Ikone in der Duft-Welt zu machen. Aber auch die Wirkung, welche die 1994 verstorbene Madame Grès noch heute auf die Modewelt hat, macht das Parfum zu einem beliebten Klassiker. Abgesehen davon bewegt sich das Parfum, ebenso wie die Mode von Madame Grès auch, in einer Preislage in der Werbung verpönt wird. Mundpropaganda ist hier das Mittel der Wahl, das für Grès Cabochard perfekt funktioniert.
Grès Cabochard entsteht nach einer Indien-Reise, die die Grande Dame wie gewohnt alleine unternimmt. In Indien will sie sich eigentlich für neue Mode inspirieren lassen, doch die Vielfalt der Düfte, die dieses farbenprächtige Land an jeder Ecke verströmt, begeistert sie restlos. So beschließt sie, ein Parfum auf den Markt zu bringen, das ihr gefällt, ihren Namen trägt und bei dem sie tatkräftig mitmischt, auch wenn der Parfümeur Bernard Chant ist. Stur wie Madame Grès ist, setzt sie sich in allen Bereichen durch und das nach wie vor beliebte Parfum Grès Cabochard erscheint.
Der Duft spiegelt eine für die Zeit ungewöhnliche Selbstbestimmung wider. Schließlich war die Rolle der Frau, Ende der 1950er Jahre, noch die der Mutter und Ehefrau am heimischen Herd. Madame Grès sah das anders, sie tat, was ihr gefiel und das Parfum Grès Cabochard zeigt das auch im Namen, denn Cabochard heißt "stur". Andere Parfums der Zeit tragen "bezaubernde" Namen, sind nach Blumen oder Gefühlen benannt. Doch Madame Grès geht wie immer ihren eigenen Weg, der ebenso zu ihrem Stil gehört wie der Turban, ohne den sie nie gesehen wird.