Die Fashion und die Videokampagne um das Comme des Garçons Blackpepper
Ob bei Versace, Prada oder Giorgio Armani - Mode und Duft sind einfach unzertrennlich. Ebenso unverwechselbar wie ihre Fashionlabels sind auch die Düfte der Kollektionen, von Tommy Hilfiger über Dolce & Gabbana bis Issey Miyake. Der Vorteil ist: Sie promoten sich selbst, so auch das Comme des Garçons Blackpepper.
Schmal gepaspelte Hemden und Jackenaufschläge, skurril gemusterte Hemden und Shirts mit Permutationen: Sie kennzeichneten 2016 Comme de Garçons Herrenkollektionen. Minimalistisch war nur das Nachtblau beider Kollektionen, das sich an bunten Mustern rieb. So ist das Comme des Garçons Blackpepper eine Visualisierung der Jahreskollektion Rei Kawakubos.
Um das Comme des Garçons Blackpepper rankte sich 2016 aber noch eine andere Realität, die auch Kawakubos Fashion beeinflusste. Die britisch-französische Künstlerin, Fotografin und Filmemacherin Katerina Jebb, seit Jahren Kreativpartnerin von Comme des Garçons, drehte für den Duft Blackpepper einen Kurzfilm, der diese einfängt und die Schwärze und Explosivität des Duftbouqets erklärt: Er zeigt das Stille Wasser des Ozeans vor der Kulisse dunkler Berge, der gleißenden Sonne, Scheinwerfern, die sich auf wegfahrende Jeeps richten und einem sternenklaren Nachthimmel, um mit den Molekülen der Materie, des Wassers, der Sonne und des Windes abzuschließen. Wortfetzen durchdringen die Pianoklänge des Videos, um zu einer Botschaft zu verschmelzen: "Trying to live together in Peace and Harmony."
Autodidaktin Katerina Jebb, deren Fotowerk im Musée Réattu in Arles ausgestellt ist, realisierte ihr Video wie ihr gesamtes Werk mit Mitteln der Fotomontage. Nachdem sie bei einem Autounfall fast beide Arme verloren hatte, realisierte sie ihre Bilder zunächst mit Kopierern, Scannern und Druckern, bis sie ihre Gliedmaßen wieder unter Kontrolle bekam. Ihre Bilder vereint eine beunruhigende Ästhetik, die Designer von Christian Lacroix bis Comme des Garçons anzog, ihre Kollektionen zu illustrieren. Jebbs Hyperrealismus überwindet ebenso die Grenzen der Realität wie der Duft des Black Pepper. Ihre Bilder sind ebenso verstörend wie intim - und erinnern unweigerlich an die über eine Million Flüchtlinge, die in diesem Jahr nach Europa kamen, um wie Sterne am Himmel sichtbar zu sein über der Wolkendecke des Universums, an der sie abprallten, ohne sich aufhalten zu lassen.