Ohne sie zu kennen, verdankt die Duftwelt Jeannine Mongin sehr viel
Jeannine Mongin ist nicht nur die Nase hinter Sisley Eau du Soir. Es gibt nur eine Handvoll Parfums, die sie geschaffen hat, und das liegt auch schon eine geraume Zeit zurück. Was also macht die Künstlerin zu einem der unbekannten Stars der Duftwelt? Ganz einfach, sie war eine Inspiration, nicht nur für Frauen, denn tatsächlich beneideten auch viele Männer sie um ihr Talent und ihr Können. Schon damals nahm sie eine Sonderstellung ein. Nicht nur, dass sie in der männerdominierten Welt der Düfte als Frau erfolgreich war, sie war auch die einzige Frau, die in dem zehnköpfigen Team der Osmotheque als Gründungsmitglied genannt wird.
Ihre Ausbildung absolvierte sie in den Roure Bertrand Labors von Givaudan. Dort machte sie nicht nur ihren Abschluss, sondern unterrichtete auch. Das ISIPCA war gerade erst gegründet worden, um auch den Menschen, die keine Verbindungen nach Grasse hatten, die Chance zu geben, Parfümeur zu werden. Jeannine Mongin begrüßte diese Idee und unterrichtete nach der Gründung der Osmotheque, die eng mit dem ISIPCA zusammenarbeitet, die Geschichte der verschiedenen Duftmanufakturen und großen Häusern.
Die Osmotheque ist ein weltweites Archiv der Düfte, wo Originalrezepte der unterschiedlichsten Parfums aufbewahrt werden. Sie brachte den jungen Nasen unglaublich viel über die Vergangenheit bei, wodurch sie für viele einer der stillen Stars in der Duftwelt wurde. Dass sie neben Sisley Eau du Soir nur wenige weitere Düfte kreiert hat, mögen manche bedauern. Doch das, was sie an Wissen vermittelte, hat zu hunderten, wenn nicht sogar tausenden unglaublichen Parfums geführt. Deshalb hat Jeannine Mongin es nie bereut, sich für den Weg des Unterrichtens entschieden zu haben.