Byredo Rose Noir: Die Geschichte einer Liebe, die Grenzen und Traditionen durchbricht
Ben Gorham porträtiert mit seinen Düften seine persönliche Geschichte, die er als relevant empfindet. Seine Kindheit begann als Sohn einer alleinerziehenden Mutter, die in Mumbai mit fünf Brüdern in einer Garage aufgewachsen war. Von Stockholm aus wanderte sie mit Ben nach Kanada aus, als er elf Jahre war. In Toronto trainierte er hart für den Basketballsport und ging nach Schweden zurück, um Profi zu werden. Seine Einbürgerungsprozedur dauerte jedoch so lange, dass die Basketball-Profiverträge des inzwischen 25-jährigen ausgelaufen waren. So jobbte Gorham auf Baustellen. "Meine Träume brachen zusammen", erklärt er, "Ich war Ben, der Basketballspieler gewesen, talentiert, beliebt und selbstbewusst - nun war ich plötzlich nur noch Ben."
Gorham resignierte jedoch nicht, sondern nutzte seine Collegeerfahrungen in den Fächern Wirtschaft, Politikwissenschaft und Innenarchitektur, um sein Studium an der Stockholmer Kunstschule abzuschließen. Mit einer Duftkerze wandte er sich 2004 an Pierre Wulff, Parfümeur bei Robertet, um dessen Expertise zur Gründung eines Duftlabels einzuholen - mit Erfolg. Wenig später wurde Byredo geboren, mit Beratern und Investoren, einem Geschäftsplan und einem Online-Auftritt. Es entstand eines der coolsten skandinavischen Labels für Düfte, Accessoires, Brillen, Schmuckobjekte und Handtaschen. Byredos Shops befinden sich in den angesagtesten Vierteln von Paris, London, New York und Seoul sowie Peking.
"Ich hatte keine Ahnung von Parfums, ebenso wenig wie von Taschen oder dem Aufbau eines Geschäftes", gibt Gorham zu. Sein Erfolg beruhte auf Neugierde, guten Beziehungen - etwa Gorhams Freundschaft zu Virgil Abloh von Louis Vuitton und Naomi Campbell - und dem Verzicht auf herkömmliches Marketing. "Wenn alles verstanden wird, geht die Spannung verloren und das Objekt wird weniger interessant", erklärt Gorham. So beziehen seine Düfte ihre Faszination aus ihrer Botschaft und Fragmenten der Interpretation - wie dem Glauben, die Rose Noir spiegele Gorhams Liebe zum Leben samt seiner luziden Höhen und animalischen Tiefen.