Die Parfümeurin: Camille Goutal
Camille, Annick Goutals Tochter, schuf das Parfum Goutal Bois d'Hadrien. Seitdem ihre geliebte Mutter 1999 mit nur 53 Jahren an Krebs verstarb, übernahm sie, 1975 geboren, mit nur 24 Jahren die Geschäfte und führt diese gemeinsam mit Senior Perfumer Isabelle Doyen weiter. Als inhabergeführtes Label kann Goutal es sich leisten, die qualitätsorientierte, aus Liebe zum Detail entstandene Parfümeurs-Tradition von Annick Goutal ungehindert weiter zu verfolgen. Dabei setzt Camille Goutal ihre eigenen Schaffensakzente.
So entstand 2017 Goutal Bois d'Hadrien, eine zeitlose Hommage an den Roman von Marguerite Yourcenar mit dem deutschen Titel „Ich zähmte die Wölfin: Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian“. Camille hätte gerne gesehen, wie nach der Trennung ihrer Eltern die Mauer zwischen beiden, analog dem Hadrianswall, gefallen wäre. Sie vermisst ihre einzige Vaterfigur, den Cellisten und langjährigen Mann ihrer Mutter, Alain Meunier. Mit Meunier verbindet sie glückliche Erinnerungen an Bretagne-Urlaube, wo beide Menhire besichtigten. Diese Trennung hat die ausgebildete Fotografin und Firmenerbin innerlich hart gemacht: „Einer Gebirgsgegend gleichend, setzt sich die Landschaft meines Lebens aus mannigfachen Gesteinsschichten zusammen“, erklärt sie und fährt fort: „Düfte sind wie gemacht für mich, um mich im Labyrinth meiner Erinnerungen zurechtzufinden.“
Analog entwickelt sie ihre Bouquets, ebenso wie Mutter Annick, nach dem Konzept des Layerns. Dies heißt, sie legt verschiedene ihr bekannte Parfums übereinander und legt damit die Grundlage für ein neues Duftkonzept. Mit Goutal Bois d'Hadrien expandierte Camille 2017 in die Entwicklung von Unisexdüften. Gemeinsam mit Isabelle Doyen führt sie diese Erweiterung ihrer Produktpalette fort, getreu ihrer Maxime, mit exquisit komponierten Rezepturen einzigartige Geschichten zu erzählen.