Die Marketing-Story um Diptyque: Vom weltweit ersten Concept-Store zur international gefragten Kollektion
Die Story um das Diptyque Eau Rose ist so inspirierend, dass sein Bouquet keiner gesonderten Werbung bedurfte, um erfolgreich zu sein: 1961 eröffneten die drei Künstlerfreunde Yves Coueslant, Christiane Gautrot und Desmond Knox-Leet ihren Laden am Boulevard Saint-Germain, um Tapeten und Stoffe zu verkaufen. Wegen seiner zwei Eckfenster nannten sie ihn Diptyque. Ihre Stoffe und Wanddesigns waren im Paris der Sechziger zunächst nicht sehr erfolgreich - bis ihnen die Idee kam, englische Kerzen und Kosmetika ins Sortiment zu nehmen und ihre Schaufester mit Antiquitäten zu schmücken.
So entstand ihr wohl weltweit erster Concept Store, auch "inhabergeführter Laden mit individueller Persönlichkeit" genannt. 1963 erschienen Diptyques erste eigene Duftkerzen, die zu ihrer Spezialität werden sollten, und 1968 ihr erstes, damals einzigartiges Unisex-Eau de Toilette.
Fünfzig Jahre später hatte sich aus Diptyque ein weltweites Store-Netzwerk entwickelt, vorwiegend in Kaufhäusern, aber auch aus eigenen Boutiquen von Beverly Hills über Dubai bis nach Peking. Aus dem Kerzen- und Raumdeko-Sortiment war eine Lifestyle-Kollektion geworden.
Trotz seiner "Null Werbungs"-Strategie entwickelte sich Diptyques Duftgeschäft so rasant, da die Freunde alles nutzten, um zu kommunizieren: ihren Charme, ihre künstlerische Affinität und ihre Verbindungen zur Prominenz von Karl Lagerfeld bis Elton John. Dank ihres untrüglichen Instinktes bezüglich aktueller Schönheits- und Raumambientetrends gelangten sie rasch in die sozialen Netzwerke, um von Influencern aufgenommen zu werden.
So erscheint eine Meghan Markle ganz natürlich vor ihrer Hochzeit mit Prinz Harry auf Instagram und postet sich mit einer Diptyque-Duftkerze, ohne dies gesponsert zu bekommen. VIP-Events, limitierte Pop-up-Stores und Kreativ-Workshops, etwa zu den Zelj-Musterteppichen von Gründerin Christiane Montadre-Gautrot, runden inzwischen das Diptyque-Marketing ab.