Die Geschichte von Diptyque Volutes entspringt Yves Coueslants Kindheitserinnerungen
Diptyque schöpft seine Aufmerksamkeit aus Verwirrung und Polarisierung. Was ist der Duft Philosykos? Eine Fantasie rund um den thessalischen Berg Polion. Was ist Tam Dao? Die Erinnerung an die Bergplateaus, zu denen Yves Coueslant als Kind hinaufblickte. Und Volutes, der Rauchschwaden-Duft? Er erinnert an Coueslants Kindheitsfahrt nach Vietnam, aber auch die Rückfahrt von Saigon nach Marseille, als sein Vater Asien verließ und Yves Welt liebgewonnener Landschaften, Düfte und Menschen plötzlich in weite Ferne rückte.
Jeden ihrer Gründer, Textildesignerin Christiane Montadre-Gautrot, Yves Coueslant, der vom Kulissenbauer zum Parfümeur wurde, und den Illustrator Desmond Knox-Leet, beseelten bei der Duftkreation persönliche Geschichten - und der Wunsch nach einer versöhnten Welt schöner Dinge, die magisch ausstrahlte. Coueslant reiste mit Knox-Leet etliche Male nach Griechenland und Asien - um stets mit einer Kiste voller Erinnerungen zurückzukehren, die den Geist seiner Diptyque-Boutique (benannt nach ihrem zweiflügeligen Eckeingang) entzündeten.
Das Künstler- und Prominentenviertel Saint Germain mit seinen Jazz- und Nachtclubs, seinen rauchenden Dandys und Diptyques Boutique zog in den Sechzigern das illustre Publikum in seinen Bann wie kein anderes. Frankreichs Präsident François Mitterrand ging in der Lifestyle-Boutique der drei Freunde ebenso ein und aus wie später Elton John, Karl Lagerfeld und Donatella Versace.
Yves Coueslant, der ein Geschäftsstudium ausgeschlagen hatte, um als Schauspieler und Kulissenbauer mit Tourneetheatern durchs Land zu ziehen, bevor er in Paris zur Ruhe gelangte, starb nach vielen schöpferischen Jahrzehnten 2013, 87-jährig, an Krebs. Von seinem ersten, 1961 eröffneten Geschäft für edle Stoffe und Kunsthandwerk hatte sich Diptyque inzwischen zum internationalen Parfumlabel entwickelt - bekannt für seine Kerzenduftserien, aber auch seine ikonisch-philosophischen Liebhaberparfums.