Lutens und Sheldrake: ein vertrautes Duo
Christopher Sheldrake und Serge Lutens haben zusammen nicht nur Serge Lutens À la Nuit entworfen, sondern die große Mehrzahl der Düfte des Labels. Ihr Werdegang könnte kaum unterschiedlicher sein, doch sie eint der Wunsch nach natürlichen und hochwertigen Parfums.
Der Brite Christopher Sheldrake hatte eine glückliche Kindheit, ihm standen viele Möglichkeiten im Leben offen. So reiste er durch Frankreich, bevor er sein Architekturstudium beginnen sollte, und wurde in Grasse verzaubert. Dort erfuhr er etwas über die Parfümerie und änderte seine Pläne. Es stellte sich heraus, dass er ein ganz wunderbares Händchen für feinste Duftkreationen hat. Ohne dieses natürliche Talent hätte er seiner Leidenschaft wohl nicht nachgegeben. Schließlich vertritt er die Meinung, dass man alles erlernen kann, aber ohne natürliches Talent keine richtige Kunst entstehen kann.
Diese Ansicht teilt er auch mit Serge Lutens, dessen Herkunft nicht nur räumlich weit entfernt von Christopher Sheldrake ist. Serge Lutens wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Mutter verließ ihn schon als Kleinkind, er wuchs bei lieblosen Verwandten auf, die ihn mit 14 zwangen, eine Friseurlehre anzutreten, um Geld zu verdienen. Und doch war es genau diese Lehre, die ihm den Weg nach Paris und in die Welt des Designs öffnete. Es stellte sich heraus, dass Lutens ein natürliches Talent für Design hat, was er im Bereich Frisuren und Kosmetik umsetzen konnte. Mit selbstgestalteten und fotografierten Looks ging er schließlich nach Paris und wurde Creative Director bei der Vogue. Er wurde berühmt und machte sich mit seinem Label Serge Lutens selbständig. Wann er auf Christopher Sheldrake traf, ist nicht bekannt, doch die Zusammenarbeit der beiden, wie bei Serge Lutens À la Nuit, beweist, dass sie sich blind verstehen.