Dominique Ropion: Der große Unbekannte mit der feinen Nase
Wer auch immer sich nur ansatzweise für Parfums interessiert, hatte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon einmal einen Duft von Dominique Ropion in der Nase. Der Parfümeur gehört mit zu den wenigen ganz Großen seiner Branche. Gleichzeitig aber ist sein Name im Gegensatz zu vielen seiner Kolleginnen und Kollegen weitgehend unbekannt. Das mag daran liegen, dass der Mann ausgesprochen zurückhaltend ist und sich nicht in den Vordergrund drängt. Er freue sich daran, wenn Menschen seine Düfte tragen und mögen, hat er in einem Interview einmal gesagt, dass sein Name nicht auf der Flasche stehe, sei ihm nicht wichtig. Die Menschen fügten dem von ihm kreierten Duft ihre eigene Persönlichkeit hinzu. Sie würden folglich auch in jedem Duft das lesen, was sie lesen wollten. Seine Intentionen spielen da eine absolut untergeordnete Rolle, soll das wohl heißen.
Ropion hat in seiner ausgesprochen langen und sehr erfolgreichen Karriere wahre Klassiker geschaffen. Seine liebsten Arbeiten seien sein erstes Parfum Ysatis, das er aber gleichzeitig nicht für sein bestes hält, sowie Kenzo Jungle und Very Irrésistible, die in seinen Augen etwas ganz Besonderes sind. Darüber hinaus umfasst sein Werkverzeichnis viele weitere, zum Teil sehr verkaufsstarke Kreationen. Darunter finden sich zum Beispiel Giorgio Armani Acqua di Gioia, Giorgio Armani Air di Gioia, Givenchy Amarige, Cacharel Amor Amor, Christian Dior Dune, Paco Rabane Lady Million oder auch Lancôme Trésor Eau de Printemp. Auch das beliebte Alien von Thierry Mugler (gemeinsam mit Laurent Bruyère) gehört zu seinen Werken. Viele davon sind wahre Meisterwerke. Sein Carolina Herrera CH Privée von 2017 ist definitiv auch eins.