Etro Patchouly - der Parfümeur bleibt ein Geheimnis
Es gibt Parfums, da ist der Parfümeur gewissermaßen Programm. Vor allem wenn es sich dabei um einen großen Namen in der Branche handelt, werben die Unternehmen in Presseunterlagen und anderen Verlautbarungen gerne mal damit. Dann gibt es Parfums, bei denen lässt sich partout nicht herausbekommen, wer den Duft denn nun eigentlich geschaffen hat. Meist ist das dann der Fall, wenn ein Label die Komposition von einem externen Dienstleister zugekauft hat und mehr als ein oder zwei Parfümeure daran beteiligt waren. Der Herrenduft Etro Patchouly ist genau so ein Fall. Von der kreativen Nase oder auch den kreativen Nasen dahinter weiß die Öffentlichkeit nichts. Nirgendwo taucht auch nur ein Name auf. Da dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt jede fachliche Expertise im Bereich Parfums fehlte, darf man wohl getrost davon ausgehen, dass der Duft von außen zugekauft wurde.
Man darf aber ebenso mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit annehmen, dass Firmenpatriarch Gimmo Etro ganz entscheidenden Einfluss auf die Kreation genommen hat. Dafür spricht nicht zuletzt, dass Etro Patchouly das Firmenprinzip des Hauses umsetzt. Wir erinnern uns: Altbekanntes soll neu und gerne auch ungewöhnlich interpretiert werden. So wie in diesem Duft mit dem Klassiker Patchouli umgegangen wird, dürften die Macher dieses Prinzip förmlich verinnerlicht haben.
Letztlich ist es aber auch egal, wer genau dieses fantastische Parfum geschaffen hat. Das Ergebnis spricht für sich und zeigt deutlich, dass die Leute dahinter ihr Handwerk geradezu virtuos beherrscht haben müssen. Kaum jemand kauft sich einen bestimmten Duft, weil er von einem bestimmten Parfümeur stammt. Klar, so mancher Name verspricht etwas Großartiges. Sicher kann man sich jedoch nie sein.