Tom Ford Lost Cherry

Louise Turner, die Kreateurin sinnlicher Weiblichkeit

"Wenn es einfach wäre, wäre es langweilig". Die ideale Beschreibung für das Werk der begnadeten Parfümeurin von Tom Ford Lost Cherry ist schon in sich eine Provokation. Louise Turner ist eine der "Go-to"-Adressen, wenn es um einen provozierend-sinnlichen Duft geht, um Eleganz auf höchstem Niveau. Die sportliche Britin wurde in Kent geboren. Während eines Jobs in Ashford entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Welt der Düfte. Damals studierte sie die Rohmaterialien und trainierte ihr Unterscheidungsvermögen für den olfaktorischen Ausdruck. Diese Zeit entfaltet heute ihre volle Wirkung.

Die Kreateurin von Tom Ford Lost Cherry kann sich über mehrere Düfte freuen, die schnell ausverkauft sind. Auf dem hart umkämpften Markt der Couture- und Nischenparfums kommt dies einer Erhebung in den Adelsstand gleich. Folgerichtig sind es die ganz großen Namen, die bei Louise Turner anklopfen. Für Dior, Chloé, Cavalli, Ferraggamo, Gucci und Maison Martin Margiela erschuf sie ebenso olfaktorische Kunstwerke wie für J.Lo. Großes Aufsehen erlangte übrigens auch der Duft Good Girl, den Louise Turner für das Haus Carolina Herrera kreierte.

Dabei atmen ihre Düfte stets etwas von der sinnlichen Widersprüchlichkeit, die die talentierte Parfümeurin selbst ausstrahlt: Gleichsam distinguiert, von elegant-kühlem Understatement und sinnlich, ist ihre Aura verwirrend und anziehend. Louise Turner kann sich den sinnlichen Themen mit vollem Ausdruck widmen, ohne dabei jemals ins Vulgäre abzugleiten. Zu den neuesten Kreationen der erfolgsverwöhnten Britin gehört auch die Serie Wild Flowers & Weeds aus dem Hause Jo Malone. Aus dem Haus der einstigen Kosmetikerin von Lady Di stammen mittlerweile eine Reihe erlesener Kreationen. Die große Begabung Turners, sinnlicher Natürlichkeit einen eigenen Ausdruck zu geben, hat ihren festen Platz auf dem Olymp des Duftes gefunden.

Tom Ford Lost Cherry - schon der Flakon weckt die Sammelleidenschaft

Tom Ford Lost Cherry ist sehr schnell zu den Duftstars des kultivierten Boudoirs avanciert. Hierzu dürfte auch deutlich der aufregende Flakon beigetragen haben: Irgendwo zwischen einem sommerlichen Fruchtgarten und dem noblen Ambiente der 1940er Jahre-Klassiker entfaltet er seine Wirkung. Dieser Flakon sieht nicht aus "wie alle anderen". In der klassischen Anmutung der Tom Ford-Flakons erscheint er von unaufdringlicher Eleganz. Dabei schafft er es mühelos, sofort den Blick auf sich zu ziehen.

Der Grund ist dieses atemberaubende Rot. Ein Rot, welches ahnen lässt, warum in früheren Zeiten nur Kaiser und Könige diese Farbe tragen durften. Kühl, gleichzeitig sinnlich erzählt es die Geschichte der Momente, die mit niemandem geteilt werden können. Tom Ford Lost Cherry befindet sich in einem roséfarbenen massiven Glasflakon, der aus einer antiken Apotheke stammen könnte. Kostbar, an eine Säule erinnernd, schafft die Linienführung des inneren Flakons das angenehme Spannungsfeld. Ein einfaches Schild auf der Vorderseite von Tom Ford Lost Cherry gibt Auskunft über den Inhalt, der durch ein tiefes Blutrot widergespiegelt wird. Der Flakon von Tom Ford Lost Cherry ist eine Kostbarkeit, die Sammlerwert hat.

Tom Ford Lost Cherry - berauschend und geheimnisvoll süß

Tom Ford Lost Cherry gehört zur Private Blend Reihe von Tom Ford. Der Duft wird in einem Kurz-Clip vorgestellt, der direkt zu Beginn keinerlei Zweifel über die Bedeutung des Namens aufkommen lässt.

Ein Meer roter Rosen, sich ständig neu in ganzer Fülle ergießend offenbart ein pulsierendes Erleben. Das kostbare Öl der türkischen Rose erfährt hier seine Würdigung ebenso wie die Bittermandel oder die süßliche Tonkabohne. Die Vermarktung durch Estée Lauder erschafft den idealen Rahmen für diese olfaktorische Einmaligkeit. So gelingt es Tom Ford Lost Cherry, mithilfe einer raschen Abfolge von Bildern und Bassstimme, diesen Duft darzustellen.

Nicht weniger faszinierend ist der Auftritt des großen Meisters selbst: Der gebürtige Texaner Tom Ford liebt das Leben auf der Ranch ebenso wie den Modezirkus. Seine Ausführungen darüber, wie er Klapperschlangen schießt und reitet, erstaunen ebenso wie die zeitlich enge Taktung seines Lebens. "Wenn du deine Arbeit liebst, macht es Spaß" offenbart er Jimmy Kimmel im Late Night Talk. "Freunde beklagen sich über mein geringes Maß an Spontaneität. Wenn sie mich anrufen und mich zum gemeinsamen Abhängen einladen, habe ich ein Problem. Ich weiß nicht mal, was das ist. Lad mich zum Dinner ein - aber abhängen?"

Bescheiden wirkt er - und lässt sich nicht zur Angeberei verführen. So weicht er dann auch dem Vergleich mit dem genialen Steven Spielberg aus: Tom Ford schlüpft gelegentlich sehr erfolgreich in die Rolle des Regisseurs - und designt auf oberstem Niveau. Mit einem eleganten Konter weist der Couturier auf die außergewöhnliche Persönlichkeit und den Erfolg von Spielberg hin. Tom Ford ist ein bescheidenes Genie. Höflich und bestimmt gleichermaßen lenkt er im Interview den Blick des Betrachters auf den richtigen Inhalt - wie bei seiner Mode.