Die Geschichte eines Duftes uns seines Parfümeurs
Die Côte d'Azur mit ihren Zitrushainen, ihren warmen Winden und dem Glanz ihrer unzähligen Blumen ließ Duft-Designer François Demachy nach Givenchys Tod 2018 nicht mehr los. So erfand der Parfümeur dessen Ursprungs-Duft von 1980 um die malerische Küste nochmals neu, diesmal als modernistisches Bouquet.
Ganz abseits des Minimalismus, der sein Eau de Givenchy von 2007 auszeichnete, kreierte Demachy mit Givenchy Eau De Givenchy 2018 eine reich facettierte Edition: zitrisch-fruchtig in ihren Kopfnoten, blütenweiß im Herzen und femininer als der Ursprungs-Duft im Fond. 2007 hatte er mit Doppel-Akkorden gearbeitet: Sein erstes Remake enthielt also nur je zwei Kopf-, Herz- und Basisaromen. Mit Givenchy Eau De Givenchy 2018 spannte Demachy den Duft-Bogen wieder breiter, um olfaktorisch in die Küstenlandschaft einzutauchen, die faszinierend ist mit ihrem Entrée aus Bergamotte und Orange, Zitrone und Mandarine, frisch und pikant im Herzen aus Bittermandel, Orangenblüte und Petitgrain und sinnlich-duftend auf dem Bett ihrer Zeder- und Moschusaromen.
François Demachy, 1949 in Grasse geboren, ist bei LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy) seit 2006 Parfümeur ebenso wie Duft-Entwickler. In dieser Funktion verantwortet er die Entwicklung so bedeutender Markendüfte wie Guerlain, Dior und Kenzo, Givenchy, Fendi und andere. Für Dior kreierte Demachy legendäre Düfte wie Sauvage (2015) und Miss Dior (2012). Zuvor war er 29 Jahre lang Duft-Designer bei Chanel, wo er mit Jacques Polge so bekannte Düfte wie Égoïste (1990) und Bourjois Soir de Paris (1991) kreierte.
Seine Parfümeursausbildung bezog Demachy an der École de Parfumerie de la Société Charabot (heute Robertet) in Grasse. Hier, zwischen Lavendel, Rosen und duftendem Jasmin, holt er sich bis heute die Impulse für seine Duft-Entwicklung.